Ich finde es bemerkenswert, wie viele User hier bereits improvisierte Kühl- oder Lüfterlösungen umgesetzt haben – spricht für euren Pragmatismus. Trotzdem sollte man sich Folgendes bewusst machen:
Ein Wechselrichter, der bei Sommertemperaturen regelmäßig abschaltet, erfüllt seine zugesicherten Gebrauchseigenschaften in Mitteleuropa nicht.
Wenn der Hersteller mit einem Betrieb „outdoorfähig“ wirbt, darf man erwarten, dass das Gerät auch bei 30–35 °C Umgebungstemperatur ohne manuelle Zusatzkühlung stabil läuft. Das ist keine überzogene Erwartung, sondern gelebte Realität.
Nachrüstlösungen (Lüfter, Shelly, Solar-Lösungen etc.) sind kreativ – aber nicht die Pflicht des Käufers.
Der Kunde darf ein funktionierendes Produkt erwarten. Wenn Zusatzmaßnahmen notwendig sind, um den „Normalbetrieb“ sicherzustellen, wäre das zumindest ein klarer Mangel im Sinne der zugesicherten Eigenschaften (§ 434 BGB – Sachmangel).
Hitzeschutz ist Herstellersache.
Wenn das Gerät eine passive Kühlung hat, aber unter thermischen Dauerstress kommt, hätte der Hersteller das entweder in der Anleitung klar deklarieren oder konstruktiv lösen müssen (z. B. durch Heatpipes, Alu-Kühlrippen oder Zwangslüftung).
Fazit:
Natürlich kann man sich mit Lüftern behelfen – mache ich auch. Aber das darf den Blick auf das Grundproblem nicht verstellen:
Wenn ein solarbetriebener Wechselrichter im Sommer mittags regelmäßig abschaltet, ist das kein Bedienfehler – sondern eine klare Frage an die Produktqualität. Wer betroffen ist, sollte dokumentieren, reklamieren und ggf. auf Wandlung oder Ersatz bestehen. Nur so wird das Produkt langfristig besser.
Grüße an alle „Bastler mit Anspruch“ 👊