Unsere Energiewende, die ich grundsätzlich sehr befürworte, läuft im Moment eben unbalanciert. Die Spitzenlast in Deutschland liegt im Sommer werktags bei ca. 70 GW und an Wochenende/Feiertagen um 50 GW. Ca. 15 GW liefern eigentlich immer Biomasse, Laufwasser und etwas Wind. D.h. wir können wochentags maximal 55 GW an PV-Strom verwenden und an Wochenenden maximal 35 GW. Wir haben aber bereits 105 GW in Deutschland installiert. Die drücken zwar nie 105 GW ins Netz, aber eben häufig mehr als 35 GW oder 55 GW.
Bis hierhin geht das alles noch. Aber wir haben einen gesetzlich verankerten Ausbauplan für PV. Schon bis 2030 sollen es 215 GW PV in Deutschland sein. Die Last wird im Sommerhalbjahr aber höchsten um 5-10 GW steigen. Wir brauchen deshalb dringend 2 Dinge.
- mehr Batterien am Netz. Für jedes MW an PV, das zugebaut wird, müssten eigentlich 4 MWh Batterie ans Netz gehen, ansonsten werden wir die ab jetzt zugebaute PV-Kapazität mehrheitlich abregeln müssen.
- Wir müssen mehr Haushalte in dynamische Stromtarife bekommen. Die Leute haben eben nur einen Anreiz, z.B. ihr Elektroauto am Wochenende mittags aufzuladen, wenn sie damit sparen. Ansonsten geht das abends um 19 Uhr an die Wallbox, wenn man von der Arbeit kommt und wir ohnehin gerade Spitzenlast im Netz haben. Problem ist da zum einen der Smartmeter-Rollout und dass die meisten Menschen keine Ahnung haben, ob sie mit einem dynamischen stromtarif wirklich sparen. Ich weiß nicht, ob Links hier erlaubt sind, sonst muss ein Moderator das löschen, aber hier kann man übrigens durchrechnen, ob man mit einem dynamischen Stromtarif spart:
https://smartstromcheck.de/