Ich denke man sollte bei diesem Thema drei grundsätzliche Usecases unterscheiden, dann werden (IMHO) die unterschiedlichen Anforderungen transparenter und auch nachvollziehbar:
Nutzung des Hyper als Balkonkraftwerk: Es gibt keine Einspeisevergütung, also macht der Smart Modus alles richtig, in dem er die Module abschaltet, sobald der Akku voll ist.
Nutzung des Hyper als klassische Solaranlage mit Speicher (zum Beispiel in einer Dreierkombination auf drei Phasen mit drei Akkus): Die Anlage ist angemeldet, darf einspeisen, soll sogar Einspeisevergütungen realisieren, sobald der Akku voll ist. Für den Fall ist der Smart-Modus nicht wirklich zielführend. Bis zum Erreichen des maximalen Ladestandes läuft alles super, aber dann wird nicht mehr eingespeist. -> Da Zendure damit wirbt, den Hyper nicht nur als Balkonkraftwerk (1.) einzusetzen, sondern auch so wie hier beschrieben, fehlt es an einem passenden Modus, der technisch aber möglich wäre und Zendure mehr Kunden spendieren würde.
Hyper als Teil einer „Sonderanlage“ (mehrere „Balkonkraftwerke“ mit unterschiedlicher Himmelsausrichtung, aber nur ein Teil der Gesamtanlage mit Hyper und Speicher, voll angemeldet mit Einspeisevertrag): Wie bei 2. ist der Smart-Modus nur bedingt nutzbar. Aber schon heute erkennt die Software, dass es von nicht an den Hyper angeschlossenen Solarmodulen eine Einspeisung gibt und schaltet dann sogar das Laden der Akkus ab, obwohl diese aus dem Hausnetz (erkannt via Smartmeter) geladen werden könnten. -> Dies ist mein Use-Case (auch wenn dieser eher selten ist). Ich habe extreme Verschattungen in unterschiedliche Himmelsrichtungen und aufgrund eines feuchten Kellers die Notwendigkeit, möglichst viele Stunden am Tag meine beiden Entfeuchter im Keller mit Sonnenenergie zu betreiben. Hinzu kommt, dass ich früh morgens, mittags und spät abends einen hohen Stromverbrauch habe. Darum habe ich mehrere Balkonkraftwerke zu einer vollständig angemeldeten Gesamtanlage zusammengebaut. Sieht nicht so schön aus, wie eine zusammenhängende Anlage auf dem Dach, aber ist hocheffizient und war einfach zu installieren. Ergebnis: An sonnigen Tagen auch ohne Akku von morgens 7.00 bis abends 21.30 Uhr (Hochsommer) Überschusseinspeisung.
Gestört hat mich aber der hohe Nachtstromverbrauch. Deswegen habe ich noch ein paar Module mit Hyper und Akku dazugesetzt. Ergebnis: Nachtstromversorgung reicht an sonnigen Tagen. Aber Nebenergebnis: Durch den Smart-Modus speise ich ganztags weniger ein als zuvor, obwohl mit dem Hyper die Modulanzahl zugenommen hat (bis der Speicher voll ist, wäre das okay, wenn das Laden nicht abgeschaltet würde, wenn ein anderes Balkonkraftwerk zu einer Überschusseinspeisung führt (was eine Ladeabschaltung verursacht).
Klar, man kann jetzt sagen, dass der Fall 2 nur für 10% der Kunden spannend ist, der Fall 3 vielleicht sogar nur für 1% der Kunden. Aber dort liegt nicht das Problem. Denn offenbar ist es ja so, dass der Hyper super mit dem Shelly kooperiert, sogar Überschüsse von anderen Modulen erkennt und zumindest in Schriftform anzeigt. Zugleich wirbt er mit einer KI-Steuerung. Demzufolge müsste es möglich sein (so wie man die 800 kW auf 1200 kW manuell erhöhen kann und dies bestätigen muss, weil kein klassisches Balkonkraftwerk mehr) auch die aktuelle Funktion (die ja auch extra entwickelt werden musste und nicht Standard eines jeden Betriebssystems ist) „Abschaltung der Solarmodule bei voller Akkuladung“ einfach nur deaktivieren zu können. Das wäre nur ein Schalter in der Software mehr und würde dem netzdienlichen Einspeisen (wie es in mehrere Himmelsrichtungen positionierte Anlagen stets besser tun als eine große Anlage nach Süden ausgerichtet) im Rahmen einer gemeinschaftlichen Energiewende dienen.
Denn wenn ich in meinem Case (3.) bei Sonnenschein einen großen Verbraucher zusätzlich einschalte, dann werden die Solarmodule am Hyper wieder aktiviert, es wird minimal Akku entladen und zugleich steigt aber (durch die Solarmodule des Hyper) plötzlich die Einspeisung rapide an (immer nur dann, wenn die abgeforderte Strommenge aus dem Hausnetz größer ist als die gesamte maximale Stromabgabemenge aller Hyper). Das heißt ja: Die Programmierung für die Solarmodulabschaltung im Smartmodus ist auf die maximale Ausgangsleistung der/der Hyper begrenzt.
Oder noch anders ausgedrückt: Würde ich bei Sonnenschein regelmäßig Nachbars E-Autos laden, würde ich mehr Einspeisevergütung bekommen und die AB2000-Module wären abends dennoch voll…