Balkonkraftwerke: Deye-Lösung für fehlerhafte Wechselrichter reicht nicht

Chrizzly

Viele Wechselrichter von Deye sind wegen eines fehlenden Bauteils unzulässig. Der Hersteller versprach eine schnelle Lösung. Die kann es laut VDE jedoch gar nicht geben. Droht nun der Rückruf Tausender Balkonkraftwerke?

Chrizzly

Der VDE erklärte laut Bericht, dass er die Grundlage für die Betriebserlaubnis der betroffenen Wechselrichter als nicht mehr gegeben ansehe. Sollte die Bundesnetzagentur die aktuell noch in der Prüfung befindliche Sachlage bestätigen, müssten alle betroffenen Balkonkraftwerke unverzüglich außer Betrieb gesetzt und zurückgerufen werden. Dass Deye das Problem durch die Auslieferung externer Relais lösen kann, hält der VDE für weitgehend ausgeschlossen. Eine Lösung, bei der Verbraucherinnen und Verbraucher eigenständig den fehlenden Schutzmechanismus integrieren können, entspreche nicht den Anforderungen nationaler und internationaler Normen. Der sogenannte NA-Schutz samt Kuppelschalter muss sich demnach im Inneren des Wechselrichters befinden, der Einbau wäre für Laien also nicht zu bewerkstelligen.

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Anders als Deye in seiner offiziellen Stellungnahme behauptet, handelt es sich laut VDE beim aktuellen Fall nicht um ein auf Deutschland und Österreich beschränktes Problem. Das in den Wechselrichtern fehlende Relais ist demnach auch in anderen Ländern Grundvoraussetzung für den Betrieb der Anlage. Eine entsprechende Vorgabe findet sich laut VDE unter anderem in der europäischen Norm EN 50549-1 für die "Anforderungen für zum Parallelbetrieb mit einem Verteilnetz vorgesehene Erzeugungsanlagen". Auch die internationale Norm IEC 62109 für Wechselrichter enthalte diese Empfehlung. Ob Deye vorsätzlich auf das Relais verzichtet hat und somit einen Straftatbestand erfüllt, müssen laut VDE die zuständigen Behörden prüfen. Auch eine Marktüberwachung falle nicht in den Aufgabenbereich des Vereins und müsse durch die Bundesländer erfolgen.

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[unknown]Na na wir wollen uns doch wie Zivilisierte Menschen verhalten. Wenn ich eine Frage Stelle, möchte ich auch eine anständige Antwort erhalten, also bitte....

Chrizzly

Spekulationen im Netz, das beanstandete Schutz-Relais sei nur für große Anlagen und nicht für Balkonkraftwerke relevant, entkräftet der VDE. Sicherheitsregeln seien nicht beliebig und müssten unabhängig von der Größe des Erzeugers gelten. Zudem würde bei kleineren Erzeugern bereits auf Sicherheitsmaßnahmen verzichtet, die bei größeren Anlagen vorhanden seien. Für viele Balkonkraftwerk-Fans ist die Stellungnahme des VDE eine Hiobsbotschaft. Der problematische Wechselrichter ist Teil etlicher, vor allem günstiger Balkonkraftwerk-Sets gewesen und vermutlich weitverbreitet. Nun bleibt abzuwarten, wie die Bundesnetzagentur reagiert.

Chrizzly

Laut Berichten der Bundesnetzagentur gibt es noch weitere Wechselrichter anderer Hersteller, die die notwendige Sicherheitsnorm VDE-AR-N 4105 nicht erfüllen und somit nicht zertifiziert sind. Von welchen Produzenten die Bauteile stammen, ist jedoch noch nicht bekannt. Diese werden aufgrund laufender Prüfungsverfahren derzeit nicht genauer genannt. Es kann also davon ausgegangen werden, dass in den kommenden Tagen weitere Meldungen veröffentlicht werden, welche Balkonkraftwerke aufgrund fehlender oder fehlerhafter Relais vom Netz genommen werden müssen.

Chrizzly

Sehr geehrte Kunden, Wir möchten Sie über die aktuelle Situation bezüglich unserer Mikrowechselrichter informieren, die wir hergestellt und an Händler in Deutschland und Österreich verkauft haben. Wie Sie vielleicht in den letzten Tagen in den Medien gelesen haben, wurde das Fehlen eines Relais in einigen unserer Mikrowechselrichter öffentlich kritisiert. Es ist uns wichtig, Ihnen zu versichern, dass es sich in erster Linie um ein regulatorisches Problem handelt und bisher keine Gefahr durch den Betrieb der Wechselrichter nachgewiesen wurde. Uns sind keine Vorfälle bekannt, bei denen durch unsere Produkte Benutzer- oder Sachschäden entstanden sind. DEYE ist bestrebt, eng mit der zuständigen Bundesnetzagentur zusammenzuarbeiten, um alle regulatorischen Anforderungen zu erfüllen und etwaige Missverständnisse aufzuklären. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen und wir gehen davon aus, dass die Situation innerhalb kurzer Zeit vollständig geklärt sein wird. Wir stehen im ständigen Dialog mit allen Beteiligten, um sicherzustellen, dass wir Ihnen zeitnah die aktuellsten Informationen zur Verfügung stellen können. Ihre Zufriedenheit und Ihr Vertrauen in unsere Produkte bleiben unsere oberste Priorität. Seien Sie versichert, dass wir uns mit einer offiziellen Stellungnahme bei Ihnen melden, sobald die Kommunikation mit den zuständigen Behörden weiter fortgeschritten ist. Bis dahin bitten wir um Geduld und versichern Ihnen noch einmal, dass der Betrieb unserer Mikro-Wechselrichter nach unserem besten Wissen sicher ist. Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Geduld in dieser Angelegenheit. Dein, David Ji Stellvertretender Generaldirektor

Chrizzly

Denn: Deye hat schlichtweg ein wichtiges Sicherheitsrelais bei der Verarbeitung weggelassen. Absicht oder Versehen? Fakt ist, dass das Fehlen dieses Relais nicht mehr der VDE-Norm VDE-AR-N 4105 entspricht und ihr somit keine Zulassung bekommt. Deye hat sich aber schon zu dem Vorfall geäußert (siehe unten) und verspricht, dass Kunden sich das fehlende Relais komplett kostenlos nachbestellen können. Dazu reicht eine einfache E-Mail an support@deye.solar und somit könnt ihr euch das Teil anfordern. Deye zeigt sich außerdem kulant und erweitert die Garantie von ursprünglich 10 Jahren auf 15 Jahre – immerhin. Einfach so kann man leider nicht feststellen, ob man nun betroffen ist oder nicht. Fahrt ihr den Wechselrichter hoch und hört nach ca. 30 Sekunden (bis zu 3 Minuten) ein Klicken, ist das ein Indiz dafür, dass das Relais vorhanden ist. Hört ihr kein Klicken, habt ihr kein Relais. Laut Berichten sind aber einige Deye-Wechselrichter betroffen, unter anderem auch die beliebten 600-W-Modelle SUN600G3, welche auch in Balkonkraftwerk-Sets von netto enthalten sind.